Finanz- und Pressemeldungen
INDUS: Ergebnisbelastung im Segment Fahrzeugtechnik reduziert sich ab sofort deutlich
- Nach langjährigen Restrukturierungsbemühungen beantragt Serienzulieferer SMA ein Eigenverwaltungsverfahren, um die Sanierung fortzusetzen
- Einmalige nicht zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von rund 61 Mio. EUR
- Ab sofort deutliche Reduzierung der operativen Ergebnisbelastung und Verbesserung des zukünftigen Cash Flows im Segment Fahrzeugtechnik
- Strategische Konzentration auf Zukunftsthemen
Die INDUS-Beteiligung S.M.A. Metalltechnik GmbH & Co. KG, Backnang, („SMA“) hat am 24.10.2022 die Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens mit dem Ziel einer Sanierung des Unternehmens beantragt. Dies wird bei INDUS zu einmaligen, nicht zahlungswirksamen Aufwendungen in Höhe von rund 61 Mio. EUR führen. Gleichzeitig werden damit ab sofort auch die laufenden operativen Ergebnisbelastungen im Segment Fahrzeugtechnik deutlich reduziert. Im aktuellen Geschäftsjahr hat SMA bisher mehr als die Hälfte der Verluste im Segment Fahrzeugtechnik verursacht. Die für November und Dezember 2022 prognostizierten operativen Verluste der SMA in Höhe von rund 7 Mio. EUR entfallen.
Der Serienzulieferer für die Automobilindustrie hatte zuletzt intensive Verhandlungen mit Großkunden über eine Anpassung der bestehenden Lieferverträge geführt. Leider ist es SMA nicht gelungen, die notwendigen Anpassungen zu erreichen, so dass eine Fortführung unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr möglich war. „Unserem Geschäftsmodell entsprechend unterstützen wir nach Kräften, wenn ein Portfoliounternehmen in Schwierigkeiten ist – und das auch in Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger als am Markt üblich“, sagt INDUS-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Schmidt. „Gleichzeitig aber haben wir die Verantwortung für die Entwicklung unserer Gruppe als Ganzes und wollen sicherstellen, dass wir unseren anderen derzeit 47 Beteiligungen den nötigen Spielraum für die erfolgreiche Weiterentwicklung bieten.“
Vor dem Hintergrund der Einmalaufwendungen ergibt sich eine Anpassung der EBIT-Prognose vom 03. August 2022 von 100 bis 115 Mio. EUR auf 46 bis 61 Mio. EUR. Darin noch nicht berücksichtigt sind mögliche nicht zahlungswirksame Wertminderungen im Wesentlichen der Geschäfts- und Firmenwerte (Goodwill) anderer Beteiligungsunternehmen, die sich aus dem signifikanten Anstieg der Kapitalkosten in den letzten Wochen sowie den Unternehmensplanungen für 2023 und den Folgejahren ergeben könnten. Die Notwendigkeit und ggf. der Umfang derartiger nicht zahlungswirksamer Wertminderungen wird aktuell im Rahmen der laufenden Planungsrunde analysiert. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 von 1,90 bis 2,00 Mrd. EUR bleibt unverändert.
Mit dem Ausscheiden von SMA aus dem Konsolidierungskreis von INDUS wird das Gewicht der Serienzulieferung im Segment Fahrzeugtechnik weiter deutlich reduziert werden. Zuletzt konnte Ende 2021 die WIESAUPLAST-Gruppe verkauft werden. Schmidt: „Kernaufgabe für uns ist es, unsere Strategie PARKOUR weiter konsequent fortzusetzen. Wir wollen die erarbeiteten Mittel der Gruppe für Investitionen in Zukunftsthemen und für Unternehmenskäufe in Zukunftsbranchen einsetzen und damit den Wert der Gruppe nachhaltig steigern.“