Finanz- und Pressemeldungen
INDUS veröffentlicht ungeprüfte und vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2022
- Fortgeführte Geschäftsbereiche mit guter Performance
- Anpassung der Rechnungslegung aufgrund des Strategie-Updates PARKOUR perform
- Einmalbelastung durch Umgliederung von drei Portfolio-Unternehmen in aufgegebene Geschäftsbereiche
Mit dem im Dezember 2022 vorgestellten Strategie-Update PARKOUR perform hat sich die INDUS-Gruppe ab dem ersten Januar 2023 mit den Segmenten Engineering, Infrastructure und Materials neu aufgestellt. Dabei hat der Vorstand entschieden, welche Geschäfte unter dem Dach von INDUS auch in Zukunft gute Perspektiven haben und fortgeführt werden. Ebenfalls entschieden wurde, das bisherige Segment Fahrzeugtechnik aufzugeben. SCHÄFER und SELZER sollen im laufenden Geschäftsjahr veräußert werden. Vor dem Hintergrund dieser Neuordnung gilt es deshalb, nachfolgend die fortgeführten und die aufgegebenen Geschäftsbereiche gesondert zu betrachten. Alle nachfolgenden Angaben beruhen auf den vorläufigen und noch ungeprüften Geschäftszahlen des Konzerns für 2022.
Die fortgeführten Geschäftsbereiche des Portfolios der INDUS Holding AG waren im Jahr 2022 operativ gut unterwegs: Die Beteiligungsunternehmen in diesen Bereichen steigerten den Umsatz um 10,4 % auf 1,80 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,63 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen belief sich auf 176,5 Mio. EUR (Vorjahr: 168,1 Mio. EUR), die entsprechende EBIT-Marge auf 9,8 % (Vorjahr: 10,3 %). „Trotz der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Unternehmen eine wirklich starke Perfomance gezeigt“, sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der INDUS-Gruppe.
Nach Wertminderungen liegt das EBIT bei 133,7 Mio. EUR (Vorjahr 165,6 Mio. EUR) und die zugehörige EBIT-Marge bei 7,4 % (Vorjahr 10,1 %). Im Rahmen des Strategie-Updates hat der Vorstand entschieden, die beiden Unternehmen SCHÄFER und SELZER bis zum Jahresende 2023 zu verkaufen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 wurden die GuV-Posten von SMA sowie SCHÄFER und SELZER in aufgegebene Geschäftsbereiche umgegliedert. SMA wurde aufgrund der Beantragung des Insolvenzverfahrens entkonsolidiert. Im Zuge der Umgliederung war auch eine Neubewertung der den drei Beteiligungen zugeordneten Vermögenswerte vorzunehmen. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz der aufgegebenen Geschäftsbereiche bei rund 110 Mio. EUR und das Nachsteuerergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche bei – 123,9 Mio. EUR. Für den Konzern insgesamt ergibt sich ein Nachsteuerergebnis von -51,0 Mio. EUR (Vorjahr: 47,6 Mio. EUR)
„Die Umgliederung der drei Unternehmen in aufgegebene Geschäftsbereiche ist die logische Folge der Entscheidung, uns von den langjährigen Verlustbringern aus dem Segment Fahrzeugtechnik zu trennen“, sagt Dr. Johannes Schmidt. „Damit befreien wir INDUS von starken Verlusten im Automobilsektor und haben die Neubewertung der umgegliederten Unternehmen noch im Jahr 2022 abgebildet.“
Zum Ende des Jahres 2022 konnte das Working Capital noch deutlich reduziert werden, so dass der operative Cashflow (der fortgeführten Geschäftsbereiche) bei 137,1 Mio. EUR (Vorjahr 177,7 Mio. EUR) lag.
Im Gesamtjahr 2022 haben sich die Segmente Bau/Infrastruktur, Maschinen- und Anlagenbau sowie Metalltechnik weiter erfreulich entwickelt. Die Beteiligungen in diesen drei Segmenten konnten Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen aus Impairmenttests überwiegend sehr deutlich erhöhen. Im Segment Medizin- und Gesundheitstechnik bestanden weiter nur geringe Kostenüberwälzungsspielräume bei gleichzeitig hohen regulatorischen Aufwänden. Das Segment Fahrzeugtechnik ohne die in aufgegebene Geschäftsbereiche umgegliederten Unternehmen war 2022 belastet durch fehlende Elektronik, verzögerte Serienanläufe sowie Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs.
INDUS hat im Jahr 2022 rund 113,3 Mio. EUR in das Portfolio investiert. Diese bestehen aus Investitionen bei den Portfoliounternehmen sowie aus den Akquisitionen von HEIBER + SCHRÖDER und der HELD-Gruppe – beides Verstärkungen für das neue Segment Engineering.
Die Nettoverschuldung hat sich insbesondere durch das im Gesamtjahr 2022 angestiegene Working Capital erhöht. Die Entschuldungsdauer, das Verhältnis aus Nettoverschuldung und EBITDA (der fortgeführten Geschäftsbereiche), lag am Jahresende mit 2,3 unterhalb des Zielwerts von 2,5. Die Eigenkapitalquote sank insbesondere aufgrund der hohen nicht zahlungswirksamen Wertanpassungen aus der Neubewertung der in aufgegebene Geschäftsbereiche umgegliederten Unternehmen und der Wertminderungen aus dem planmäßigen Impairmenttest und liegt mit 36,3 % unter der Zielmarke von 40 %.
„Mit der jetzt durchgeführten Neuaufstellung schauen wir optimistisch in das Jahr 2023“, so Dr. Johannes Schmidt. „Zukünftig werden wir unser Portfolio auf hochspezialisierte Industrietechnik in attraktiven Marktnischen fokussieren. Dies ist in den fortgeführten Geschäftsbereichen abgebildet. Von dieser starken Basis aus können wir nun durchstarten.“
Der vollständige Abschluss des Geschäftsjahres 2022 einschließlich der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 wird am 23. März 2023 auf der Webseite der Gesellschaft veröffentlicht.
Den Finanzkalender 2023 finden Sie unter www.indus.de.