Erfolgsgeschichte
BIM – Wertsteigerung durch Digitalisierung in der Baubranche
Bau boomt (weiterhin) – das erfahren auch die INDUS-Beteiligungen im Segment Bau/Infrastruktur, die in verschiedenen Bereichen der Bauwirtschaft aktiv sind. Trotz der anhaltenden Corona Krise steigen die Umsätze weiter und neue Aufträge werden generiert. Wir bei INDUS fragen uns natürlich, wie wir diese gute Entwicklung auch zukünftig unterstützen und absichern können. Technologische Trendthemen wie Digitalisierung oder Industrie 4.0 verbindet man dabei nicht sofort mit der doch eher traditionellen Bauindustrie. Insbesondere fehlt es den mittelständischen Betrieben oft an Know-How und Ressourcen, um die technologischen Anpassungen schnell und effizient voranzutreiben. Hier haben wir als Holding die Chance uns einzubringen und die Digitalisierung durch unsere Förderbank und unser Expertennetzwerk voranzutreiben und die Zukunft zu gestalten.
Ein spannendes Thema, welches die INDUS-Beteiligungen aktuell im Blick haben, ist eine digitale Arbeitsmethode, die zurzeit in aller Munde ist – Building Information Modeling – kurz BIM. Insbesondere bei größeren Bauprojekten sind zahlreiche Gewerke involviert, sodass Informationsverluste durch komplexe Schnittstellen oft unvermeidbar sind. Genau hier setzt die BIM-Methode an – bei der zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung wird ein zentrales, digitales 3D-Modell mit allen relevanten Bauwerksdaten aufgebaut. Das Modell wird bereits in der ersten Planungsphase aufgesetzt und in den jeweiligen Leistungsphasen von Bauherren, Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmen und Handwerkern genutzt und um entsprechende Informationen, z.B. Leistungskennwerte verwendeter Baustoffe, sowie um Ausführungsdetails ergänzt. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten kann so erheblich optimiert werden. Außerdem können mögliche Fehlerquellen rechtzeitig erkannt und das Bauprojekt in Bezug auf Konstruktion, Zeit-, Material-, Logistik- und Kostenplanung stetig überprüft und bei Bedarf frühzeitig angepasst werden. Nicht zuletzt hilft der entstandene digitale Zwilling in der Nutzungsphase eines Bauwerks bei aufkommenden Fragen z.B. hinsichtlich Umbaumöglichkeiten, Sanierung etc.
Auch die ancotech AG aus Dielsdorf in der Schweiz, ein auf Bewehrungs- und Verankerungstechnik spezialisiertes Unternehmen, setzt auf digitale Planung. Bereits im Jahr 2000 hat ancotech in die Digitalisierung der Arbeitsprozesse investiert und eine Software zur Durchstanz- und Schubbemessung entwickelt, die laufend von einem mehrköpfigen Team weiterentwickelt wird. So kann ancotech ihren Kunden mit der „Ingenieur-Plattform“ eine speziell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Softwarelösung anbieten. Die INDUS-Förderbank unterstützte ein Projekt zur Weiterentwicklung dieser Software, sodass eine cloud-basierte Lösung zur Verfügung steht, die auch in BIM-Modelle integriert werden kann. Die Bewehrungsplanung lässt sich damit deutlich beschleunigen.
Die BETOMAX systems GmbH & Co. KG, ebenfalls auf dauerhafte Lösungen im Stahlbetonbau spezialisiert, arbeitet schon lange mit spezieller Bemessungssoftware (für ihre COMAX® Rückbiegeanschlüsse sowie die innovative Durchstanzbewehrung CLIXS®). Das Unternehmen aus Neuss stellt Planern seine Softwarelösung kostenlos zur Verfügung. Eine Anbindung an BIM-Modelle ist in Vorbereitung, um den zukünftigen Marktanforderungen voll gerecht zu werden.
Neben den Bewehrungsspezialisten der INDUS-Gruppe beschäftigt sich auch die SCHUSTER Klima Lüftung GmbH & Co. KG mit der BIM-Thematik. SCHUSTER zählt zu den führenden südbayerischen Unternehmen im Bereich Klima- und Lüftungstechnik. Das Unternehmen aus Augsburg realisiert unter anderem Lüftungsprojekte für Einkaufszentren, Schulen sowie Industrie- und Verwaltungsgebäude. Bei solchen Großprojekten ist eine digitale Planung unerlässlich. SCHUSTER erstellt seine Lüftungsprojekte daher bereits seit einigen Jahren als 3D-Pläne. Die 3D-Modelle werden in der C.A.T.S. Software, eine unter anderem auf Lüftungen spezialisierte CAD-Applikation, gezeichnet. Als Basis-Software wird AutoCAD/BricsCAD eingesetzt. Die von SCHUSTER eingesetzte Software ist bereits BIM-fähig – so können alle relevanten Informationen der Bauteile in C.A.T.S. importiert und z.B. für eine automatische Druckverlustrechnung genutzt werden. Im Anschluss kann die umfassende Fachplanung inklusive Berechnungen an jede BIM-Plattform exportiert werden.
Die INDUS-Beteiligungen des Segmentes Bau/Infrastruktur haben die Bedeutung von BIM schon lange erkannt, so werden neue Kompetenzen aufgebaut, bestehende Software überarbeitet und Schnittstellen geschaffen. Auch wenn BIM in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, versprechen der anhaltende Bauboom, aber auch die Bereitschaft der beteiligten Unternehmen neue Wege zu gehen und Innovationen voranzutreiben der Baubranche eine erfolgreiche Zukunft. Das beweisen auch die INDUS-Beteiligungen – mit einer EBIT-Marge von 18 % (Q3 2020) ist das Segment Bau/Infrastruktur erfolgreicher denn je. Daher blicken wir in eine zuversichtliche Zukunft und freuen uns auf viele weitere Innovationsprojekte.